Präsident Fischer Begrüsst Muslime zu Eid El-Fitr

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Wien – 4. September 2011 – Bundespräsident Dr. Heinz Fischer, Ing. Heinz Lehner, Bezirksvorstehung des 21., Ing. Omar Al-Rawi, ein Botschafter, Repräsentanten von Muslimischen Gemeinden, Dutzende Österreicher, einige Hundert Muslime aus ganz Wien, Männer, Frauen, Kinder, haben am Sonntag im Islamischen Zentrum das traditionelle Fest des Eid El-Fitr gefeiert, das offizielle Ende des Fastenmonats Ramadan. Der Anlass wurde von der Islamischen Gemeinde in Österreich (IGGIÖ) organisiert.

Präsident Fischer hat sich mit den Vertretern der Gemeinde im Geiste der Verantwortung und in freundlichem Ton unterhalten. Es hat ihn sichtlich gefreut, als eine Gruppe von Schulkindern einige Lieder auf Deutsch für ihn gesungen haben.
Der Präsident, Ehrengast bei den Festivitäten zu Eid El-Fitr im Islamischen Zentrum, hat eine Rede gehalten, der von den Anwesenden Respekt bezeugt wurde.

In seiner Rede hat der Bundespräsident die Islamischen Gemeinden in Österreich als einen bedeutenden und immer wichtigeren Teil der Österreichischen Gesellschaft beschrieben, und er hat dabei unterstrichen, dass Muslime in Österreich gleichberechtigt sind. In Bezug auf das 100-jährige Jubiläum der Anerkennung des Islam als religiöse Gemeinde in Österreich in 2012, sagte Dr. Fischer auch, dass das Zusammenleben zwischen den religiösen Gemeinden in Österreich gerade wegen dieser langen Erfahrung sich vergleichsweise besser gestalte als anderswo. Er machte in seiner Ansprache aber auch klar, dass Integration nicht nur eine Verantwortung von Gruppen sei, sondern von jedem einzelnen, denn Integration könne nur so gut funktionieren, wie jeder einzelne sich seiner Verantwortung stelle.

Nach der Ansprache hat das Oberhaupt der IGGIÖ dem Präsidenten ein Exemplar des Koran, ein Buch über Islamische Kultur und eine Erinnerungsplakette geschenkt, als Symbol der Dankbarkeit für seine Anwesenheit. Kinder haben ihn mit einem Bouquet roter Rosen beschenkt. Dr. Fischer war sehr erfreut, er hat gemeint es wäre wie an seinem Geburtstag, dieses wäre aber erst im Februar wieder fällig.

Der Präsident hat die Moschee und den Hof zusammen mit den anwesenden Prominenzen besichtigt, und er hat sich die Funktion des Gebäudes kurz im großen Gebetsaal erklären lassen, und wurde ins Büro vom Oberhaupt der Gemeinde eingeladen. Danach hat es ein Mittagsbuffet im Empfangssaal gegeben, und schließlich hatte Dr. Fischer Interviews mit Korrespondenten vom Österreichischen und Türkischen Fernsehen.


Verkehrtes Protokoll

Trotz diesem freundlichen Bericht muss ich leider sagen, dass die Höflichkeit, die freundliche Miene und all die süßen Worte seitens der derzeitigen Würdenträger der Islamischen Glaubensgemeinschaft nicht viel mehr als eine dünne Lackschicht zu sein scheinen. Jenseits der Hauptveranstaltung mit Dr. Fischer, Diplomaten und Würdenträger der Islamischen Gemeinde, machten die Feierlichkeiten insgesamt einen eher chaotischen und mangelhaft organisierten Eindruck. Es war jedenfalls nicht mein Eindruck, dass der Veranstaltungsort dazu geeignet war, den Bundespräsidenten zu mit der gebotenen Würde zu empfangen. Merkwürdiges war seit meiner Ankunft offensichtlich.


Am Eingang zum Gelände lungerten einige Schlägertypen herum die auf “Security” machten. Es wurde nichts und niemand gecheckt, auch irgendwie hilfreich zu sein schien kein Thema zu sein, im Gegensatz zu dunklem Anzug, Ohrstöpsel im Geheimdienst-Stil, hier und da dunkle Brillen und sich mächtig fühlen. Im Hof des Islamischen Zentrums waren einige Kioske mit Essen und Getränk, Leute spazierten herum. Ich dachte zuerst, der Empfang des Präsidenten wäre im Hauptgebäude, aber schließlich führten mich sehr laute Lautsprecher zu einem großen Zelt unter dem ich eine große Traube Menschen sah. Ich musste mich durch die Masse förmlich kämpfen, denn es war kein freier Durchgang zum Podium, weder von hinten noch von den Seiten.


Dauerschikanen der Schlägertypen gegen Fotografen und Reporter

Vorne neben dem Podium waren viele Reporter und Fotografen. Ich hab angefangen die Geschehnisse zu fotografieren und fand mich unter den Kollegen wieder. Dort, unter die Kollegen gemischt war eine ganze Truppe von diesen Schlägertypen. Es hat unablässig Schikanen und Belästigungen gegeben, die Kollegen wurden zur Seite geschubst jedes Mal wie sie versuchten, Fotos zu schießen. Irgendwann war ich alleine unter den Gorillas weil es den anderen offensichtlich reichte.

Wiener Zeitung: http://www.wienerzeitung.at/themen_channel/wz_integration/gesellschaft/394455_Volksfest-zu-Ramadan-Ende.html

Ich konnte zusehen wie einer dieser Typen einen Bub der Fotos mit seinem Handy machte, ca. 8-9 Jahre alt, an einer Hand packte und ihn ziemlich ungemütlich in die hinteren Reihen marschierte. Ein andere hat dann angefangen, mich beim Arm zu packen und, jedes mal wie ich versuchte ein Foto zu machen, meinen Arm runter zu ziehen, einige Mal. Ich hab ihm gesagt er soll aufhören mich anzugreifen, wir seien hier in Österreich und nicht in der Türkei. Er hat seine Boss dazu gerufen, ich bin daraufhin gegangen. Später hat mich einer der Kollegen auf das ganze angesprochen und das Verhalten der Türkischen Schlägertypen als “widerlich” bezeichnet. Mehr: Wiener Zeitung.


Ich hatte solche Schikanen und Belästigungen während meiner Arbeit zum letzten Mal von den israelischen Soldaten.

Es sollte hinterfragt werden, wozu eine Religionsgemeinde ein derart unprofessionelle “Security” Truppe braucht, dazu noch in einem Land wo Gesetzte respektiert werden. Die Katholische Kirche leistet sich so was nicht, von anderen Religionsgemeinden habe ich so was auch nie gehört. Ein solcher Haufen von ebenso arroganten wie unprofessionellen “Security” Leuten die ringsum nur Probleme verursachen, Reporter schikanieren, kaum Protokoll einhalten können, die für das sichtbare Chaos verantwortlich sind, will sich vermutlich sonst niemand im Land leisten.

Nach neun Jahren in Wien bin ich am Sonntag erstmals zu einem Anlass der Islamischen Gemeinde gegangen. Ich bin nur deswegen gegangen weil der Bundespräsident zu Gast war, sonst wäre ich nicht gegangen. Nach all dem gesehenen und erlebten war das mein letzter Besuch dort.


Ein wichtiger Aspekt der Tätigkeit der Islamischen Gemeinde als Knotenpunkt von 70-80 Islamischen Vereinen und unterschiedlichen Glaubensrichtungen sollte der sein, all diesen unterschiedlichen Interessen ein Dach und eine Stimme “nach außen” zu bieten, und das hat dem Vernehmen nach die vorherige Spitze der Gemeinde in Jahrzehntelanger Arbeit aufgebaut und erreicht. Auffällig bei diesen für die Muslime wichtigen Feierlichkeiten war dieses Jahr, laut unterschiedlichen Gesprächspartnern, dass die Geladenen Gäste fast ausschließlich Türken waren, dass viele Gesichter die man als gemäßigt und an guten Beziehungen mit dem nicht-Islamischen Österreich interessierte bezeichnen kann, letzten Sonntag fehlten. Ich habe von einigen Gesprächspartnern Sorge gehört, dass das die neue Gangart ein Vorzeichen für die Zerstörung der in jahrzehntelang aufgebauten Gemeinde und ein gewisses Ansehen nach außen sein könnte, bis zu einer Zersplitterung im schlimmsten Fall.


Ein andere Aspekt der mir gegenüber von Gesprächspartnern kritisiert wurde, war der, dass Präsident Fischer zu Eid El-Fitr überhaupt ins Islamische Zentrum eingeladen wurde. In vergangenen Jahren wurde diese Feierlichkeit auf Einladung des Präsidenten in der Hofburg begangen. Einerseits war es so garantiert, dass Vertreter aller oder der meisten Vereine anwesend waren statt wegen Machtquerelen ausgeschlossen, andrerseits wird es von einigen Personen als Nichteinhalten von Protokoll und ein Mangel an der gebotenen Höflichkeit gegenüber dem Präsidenten gesehen, wie die ganze Einladung abgelaufen ist.

Das Flair eines Jahrmarkts das sich das IGGIÖ geleistet hat, die Abwesenheit vieler Vertreter von Muslimischen Vereinen abseits der Türkischen, das “Entführen” des Präsidenten in die Privatbüros des Vorsitzenden der Gemeinde, das Verhalten der unprofessionellen “Security” Truppe und andere kleinere und größere Peinlichkeiten wurden mir gegenüber als nicht gerade förderlich für das Image der Gemeinde nach außen kritisiert, zusammen mit Befürchtungen, dass der Zusammenhalt und viele Errungenschaften der Gemeinde für fragwürdige Machtinteressen geopfert werden sollen.

Der Ablauf dieser für die Islamische Gemeinde sehr wichtige Feierlichkeit wurde von meinen Gesprächspartnern als kein guter Anfang für die Amtszeit von Dr. Sanac genannt.

1 comment to Präsident Fischer Begrüsst Muslime zu Eid El-Fitr

  • […] Auffällig bei diesen für die Muslime wichtigen Feierlichkeiten war dieses Jahr, laut unterschiedlichen Gesprächspartnern, dass die Geladenen Gäste fast ausschließlich Türken waren, dass viele Gesichter die man als gemäßigt und an guten Beziehungen mit dem nicht-Islamischen Österreich interessierte bezeichnen kann, letzten Sonntag fehlten. Ich habe von einigen Gesprächspartnern Sorge gehört, dass das die neue Gangart ein Vorzeichen für die Zerstörung der in jahrzehntelang aufgebauten Gemeinde und ein gewisses Ansehen nach außen sein könnte, bis zu einer Zersplitterung im schlimmsten Fall. Mehr unter….. […]

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